Wieder Hochwasser in Braunschweig

Nach dem großen Hochwasser im Sommer vergangenen Jahres ist der Grundwasserspiegel in Braunschweig immer noch nicht auf sein normales Maß zurückgefallen, und so konnten anhaltende Regenfälle und die einsetzende Schneeschmelze zum Jahresbeginn wieder große Teile des Stadtgebietes unter Wasser setzen. Am Freitag, den 03. Januar 2003, bat die Braunschweiger Berufsfeuerwehr die THW-Helfer erneut um Unterstützung.

In der Zeit von 04.00 bis 18.00 Uhr übernahm der Ortsverband Pumparbeiten im Stadtteil Kälberwiese; hier war die Schölke über die Ufer getreten. 28 Helfer des 1. und 2. Technischen Zuges sowie der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen lösten Kräfte der Berufsfeuerwehr ab, die bis zum Eintreffen des THW die Stellung gehalten hatten.

Am frühen Nachmittag wurde dann das Bergungsräumgerät angefordert, um im Bereich Butterberg Erdwälle anzuhäufen; hier konnte das Bett der Schunter die anströmenden Wassermassen nicht mehr fassen.

Nach rund fünf Stunden konnte dieser Einsatz zwar gegen 19.00 Uhr zum Abschluß gebracht werden, trotzdem waren zuvor schon große Mengen Wasser auf die angrenzenden Grundstücke gelaufen. Deshalb wurden der Kipper der Fachgruppe Räumen und der LKW-Ladebordwand der Fachgruppe Logistik zum Transport von Sandsäcken hinzugezogen.

Von Anfang an war eine längere Einsatzdauer absehbar. Um die lückenlose Abwicklung der Einsatztätigkeiten zu gewährleisten, wurde deshalb in der THW-Unterkunft – aber auch für die Helfer vor Ort – im Schichtbetrieb gearbeitet.

Wenig erfolgreich war der Versuch, den Gabelstapler der Berufsfeuerwehr mit dem Tieflader-Anhänger der Fachgruppe Räumen in die Schuntersiedlung zu transportieren; durch seine geringe Bodenfreiheit konnte der Stapler nicht über die Rampe des Tiefladers fahren. Stattdessen blieb dann der THW-Radlader noch bis zum Nachmittag des folgenden Tages vor Ort.

Nach dem vorläufigen Ende der Arbeiten im Stadtteil Kälberwiese wurden 11 Helfer des 2. Technischen Zuges und der Fachgruppe Wasserschaden nach Riddagshausen verlegt, wo sich bereits die Berufsfeuerwehr und Kräfte der Bereitschaftspolizei im Kampf gegen das Hochwasser der Mittelriede befanden. Diese Arbeiten wurden bis zum 04. Januar um 11.00 Uhr fortgesetzt.

Kurz darauf wurden auch die Helfer des 1. Technischen Zuges noch einmal angefordert, und zwar mit dem Auftrag, in der Lüderitzstraße eine Betonplatte zu durchbohren, um so dem Wasser einen Weg und der Platte Entlastung zu verschaffen.

Fotos: © Dirk Voigt

Der letzte Einsatz führte die Helfer des 1. Technischen Zuges nach Stöckheim. Hier war ein kleinerer Radlader in einer Baugrube versunken und konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien.

Da die Pegel aller Flußläufe im Stadtgebiet sinkende Werte zeigten, konnte die Einsatzbereitschaft des Ortsverbandes in den Abendstunden des 04. Januar 2003 wieder aufgehoben werden.

Einsatzbericht: Dirk Voigt / Ingo Kettner ( Stand: 18.02.2003 )