Heftiges Gewitter alle Einsatzkräfte gefordert

»Das Unwetter war kurz, aber heftig«, berichtet die Braunschweiger Zeitung, »für rund 20 Minuten verdunkelte sich am frühen Abend des 23. Juni 2003 der Himmel, die Temperatur sank um 10 Grad. Mit heftigen Windböen peitschte der Sturm von West nach Ost den Regen vor sich her. Bäume wurden in Parks und an Straßen aus dem Boden gerissen, Autos beschädigt. Verletzte gab es nicht. Michael Breitenbach, Schichtführer der Integrierten Leitstelle der Berufsfeuerwehr, schätzt die Zahl der umgestürzten Bäume auf 50 bis 100. Für zwei Stunden seien fast alle Ortsfeuerwehren, alle Kräfte der Berufsfeuerwehr sowie Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks in rund 50 Einsätzen unterwegs gewesen. Einsatzschwerpunkte waren Riddagshausen und das westliche Ringgebiet.«

Da sich zum Zeitpunkt des Unwetters mit Ingo Kettner, Adrian Märtens, Maik Rehnert und Dennis Ritter gleich vier SEG-Helfer in der Unterkunft befanden, konnte der Ortsverband unverzüglich zwei Einsatzfahrzeuge einsatzbereit melden. Knapp 20 Minuten später waren acht weitere Helfer mit den nächsten Fahrzeugen einsatzbereit. Insgesamt 7 Einsatzstellen wurden in der Folgezeit von den THW-Helfern abgearbeitet.

Das Kleinalarmfahrzeug ( KlAF ) und der GKW I des 1. Technischen Zuges beseitigte als erstes eine Baumkrone von der Fahrbahn des Sackrings und stellte anschließend einen von ihr umgerissenen Bauzaun auf 100 Meter Länge wieder auf. Anschließend galt es, am Madamenweg / Ecke Pfingststraße einen großen Ast von der dortigen Bushaltestelle zu entfernen.

In der Zwischenzeit waren der GKW I des 2. Technischen Zuges und der GKW II des 1. Technischen Zuges an die Thomaestraße beordert worden, wo die Helfer ebenfalls Teile eines Baumes von der Fahrbahn räumten. Folgeauftrag für diese Fahrzeuge war ein entwurzelter Baum an der Goslarschen Straße.

Später wurden KlAF und GKW I 1 einsatzmäßig an den Altewiekring entsandt. Hier hatte ein abgebrochener Ast ein Wohnmobil beschädigt, war aber vor Eintreffen der Helfer schon von Passanten an die Seite geräumt worden. Noch auf dem Weg zum Altewiekring wurden die Helfer vom GKW II 1 überholt, der alarmmäßig an den Lessingplatz geschickt worden war, um dort mehrere größere Äste von Fahrbahn und Parkstreifen zu entfernen. Der letzte Einsatz fiel an den GKW I 2, der an der Volkerstraße Wasser aus einem Keller pumpen sollte. Da es sich nicht um allzu viel Wasser handelte, war auch dieser Einsatz für die THW-Helfer zügig abgearbeitet.

Schwierigkeiten hatten die Helfer nur, wenn es galt, sich nach einem erledigten Einsatz wieder einsatzbereit zu melden, denn der Feuerwehr-Funk war allein durch die Einsatzbefehle zeitweise völlig überlastet. Nach der Berufsfeuerwehr wurden die meisten Ortsfeuerwehren in den letzten Jahren mit FMS-Statusgebern ausgestattet, die eine Reihe mündlicher Meldungen überflüssig machen. Lediglich beim THW waren hierfür wieder einmal keine Haushaltsmittel vorhanden.

Allerdings ist die Entscheidung für oder gegen FMS-Statusgeber nicht allein eine Kostenfrage, denn die zugehörigen Funkgeräte sollen in wenigen Jahren durch neue digitale Funkgeräte abgelöst werden, um die bisherigen Frequenzen im 4-Meter-Band einer gewerblichen Nutzung zuzuführen.

Einsatzbericht: Ingo Kettner / Jan Kämpen ( Stand: 24.06.2003 )