Brandstiftung zerstört Scheune in Harxbüttel

»Erfolglos haben gestern mehr als 120 Feuerwehrleute in Harxbüttel versucht, das Niederbrennen einer Scheune zu verhindern«, berichtete die Braunschweiger Zeitung in ihrer Ausgabe vom 10.03.2004. »Um 03.00 Uhr früh heulten in der ganzen Stadt Sirenen. Bei tiefer Dunkelheit und Temperaturen unter dem Nullpunkt rückten Berufsfeuerwehr und Freiwillige Wehren aus, um eine Scheune am Rande von Harxbüttel zu löschen. Bereits bei Eintreffen der Wehren "war klar, daß es kaum etwas zu retten gab", so Einsatzleiter Dirk Brückmann. Da auf dem Gelände nur ein einziger Hydrant zur Verfügung stand, mußten die darauf spezialisierten Wehren aus Rühme und Veltenhof eine Schlauchleitung zur etwa 700 m entfernten Schunter verlegen.

Die schnelle Ausbreitung des Feuers, das im eingelagerten Stroh und Heu ideale Nahrung fand, erschwerte das Löschen. Die große Hitze im Innern zerstörte nicht nur mehrere Landmaschinen, sondern ließ auch mehrere Stahlträger erweichen. Bis in die Nachmittagsstunden lösten sich beim Löschen Feuerwehrleute aus Thune, Wenden, Harxbüttel, Veltenhof, Rühme, Bienrode, Bevenrode, Waggum und Hondelage ab. Die Feuerwehr Innenstadt war im Dauereinsatz, um ihre durchgefrorenen Kameraden mit Essen und wärmenden Getränken zu versorgen.

Kristina Nieß, die in den Morgenstunden die Einsatzleitung übernommen hatte, forderte gegen Mittag die Unterstützung durch die Räumgruppe des Technischen Hilfswerks an, "sonst brennt das Feuer noch ewig weiter".«

In der Unterkunft eingetroffen, mußten die Helfer zunächst die Anbauteile des Radladers auf den Kipper verladen; anschließend traten sie – unterstützt durch den GKW 1 des 2. Technischen Zuges – die Alarmfahrt nach Harxbüttel an. Nach einer kurzen Einweisung durch die Einsatzleiterin kamen sofort ein Motortrennschleifer und das Brennschneidgerät zum Einsatz, während der Radlader für den Einsatz des Polygreifers vorbereitet wurde. Mit diesem sollten dann die losen Blechdachbahnen von der zusammengesunkenen Hallenkonstruktion heruntergezogen werden. Bei den Arbeiten mußten die Helfer große Vorsicht walten lassen, da die Teile immer wieder unter Druck oder Zugspannung standen.

Fotos: © Dirk Voigt

Die Lösch- und Räumarbeiten dauerten bis in die Abendstunden an. Zu guter letzt wurden von den THW-Helfern dann auch noch die ausgebrannten Traktoren aus den Überresten der Halle gezogen.

Noch während der Löscharbeiten hatte die Kriminalpolizei Ermittlungen aufgenommen; Indizien deuten darauf hin, daß es sich bei der Brandursache um Brandstiftung handelt.

Einsatzbericht: Ingo Kettner, Dirk Voigt, Martin Bednarek ( Stand: 17.04.2004 )