Gemeinsame Übung mit der Ortsfeuerwehr Stöckheim
SEG-Dienst am Dienstag, den 09. Februar 1993. Die Helfer wissen, daß für diesen Tag eine Übung mit der Ortsfeuerwehr Stöckheim geplant ist. Keiner der Helfer weiß allerdings, was für ein Übungsobjekt auf sie wartet. Kurz nach Dienstbeginn, gegen 19.25, Uhr lösen die Funkalarmempfänger der SEG aus. Die Durchsage kommt allerdings nicht auf dem richtigen Kanal. »Alarm für SEG Bergung: VU, Rüninger Weg« geht auf Kanal 456 in den Äther. Bedienungsfehler.
Sekunden später sitzen die Helfer auf ihren Fahrzeugen, verlassen die Unterkunft. Gleich danach wird die Ortsfeuerwehr Stöckheim alarmiert, die ebenfalls zum Dienst im Gerätehaus zusammensitzt. Sie wird nicht wesentlich vor den THW-Helfern am Ort sein, schließlich heißt das Übungsziel ja: Zusammenarbeit von Feuerwehr und THW.
Am Rüninger Weg bietet sich den Helfern ein schauriges Bild: Ein PKW liegt mitten auf der Fahrbahn auf dem Dach, eingedrückt, blutbespritzt. Zwei Personen hat die Ortsfeuerwehr vor Eintreffen des THW schon befreit, außerdem die Unfallstelle abgesichert. Das THW leuchtet den Unglücksort zunächst weiträumig aus und nimmt dann das hydraulische Rettungsgerät vor, um die dritte, auf dem Rücksitz eingeklemmte Person zu befreien. Die kurzfristige Vollsperrung der Straße wird aufgehoben, auf der anderen Straßenseite rollt der Verkehr am Unfallgeschehen vorbei.
Zahlreiche Schaulustige stehen am Straßenrand, schließlich war die Übung in der Zeitung angekündigt worden. Öffentlichkeitsarbeit für die ehrenamtlichen Helfer, ein Hauch von »Notruf«. Das Blut ist echt, abgelaufene Konserven aus dem Klinikum Celler Straße. Erst als die Helfer in die kreidebleichen Gesichter in den vorbeifahrenden Autos schauen, wird ihnen bewußt, wie echt die ganze Szenerie aussieht. Gut, daß der Unfall nicht wirklich passiert ist. Aber für den Notfall sind die Helfer wieder etwas besser gerüstet.
Einsatzbericht: Jan Kämpen ( Stand: 20.02.1993 )