Bruchlandung endete glimpflich

Wieder Sportflugzeug infolge Spritmangel abgestürzt

Nach der Bergung eines Sportflugzeugs der Interessengemeinschaft Flugtechnik e.V. ( IGF ) im November 1991 wurde die THW-Schnelleinsatzgruppe ( SEG ) am Sonntag, den 16. Mai 1993, erneut zu einer Flugzeugbergung in den Einsatz gerufen.

Beim Landeanflug einer mit vier Personen besetzten Maschine des Aeroclubs Braunschweig e.V. auf den Flughafen Waggum hatte plötzlich der Motor ausgesetzt. Trotz sofort eingeleiteter Notlandung zerschellte das Flugzeug dann in einem Graben. Verletzt wurde jedoch niemand.

Ihr Rückflug von Lübeck nach Braunschweig sei völlig problemlos verlaufen, berichtete der Pilot unmittelbar nach dem Absturz Reportern der Braunschweiger Zeitung. Die Maschine wäre nur noch zwei Flugminuten vom Flughafen Waggum entfernt gewesen, als der Motor anfing zu stottern und kurz darauf aussetzte. Um sicher notlanden zu können, habe er die Maschine vor dem Waldstück abgedreht und versucht, auf einer freien Wiese nördlich des Sportplatzes Hondelage notzulanden, so der Pilot. Aufgrund des starken Rückenwindes sei das Flugzeug aber schnell auf einen Graben zugeflogen, über dem sich auch noch eine Hochspannungsleitung befand. Beim Versuch, davor abzudrehen, sei die Maschine dann auf der Wiese aufgeschlagen, über das Gras gerutscht und schließlich im Graben gelandet.

Das abgestürzte Flugzeug des Aeroclubs

Foto: © Guntram Jordan, Braunschweiger Zeitung

Gegen 13.50 Uhr wurde die SEG Bergung in den Einsatz gerufen, die nach der Aufnahme von Rüstholz eine knappe Stunde später im Zugverband ausrückte. Doch kaum auf der Autobahn, fiel der Kipper aus – wie sich später herausstellte, wegen eines verschmutzten Vorfilters. Wieder einmal hatte sich die SEG auf ein Fahrzeug verlassen, auf das zu viele Helfer im Ortsverband Zugriff haben. Dank familiärer Bande konnte das Rüstholz jedoch nach kurzer Zeit auf einem LKW der Firma AWO Eisen- und Metallguß GmbH an den Einsatzort nachgeführt werden.

Für die Ermittlungen des Braunschweiger Luftfahrtbundesamtes wurde das Flugzeug mit der Kennung D-EGKO zunächst aus dem Graben geborgen. Nach der Freigabe mußten die Wrackteile dann transportgerecht zerlegt werden. Die SEG-Helfer versuchten dabei, die noch intakte Tragfläche zu retten ( »Nur noch eine Schraube!« ), hatten damit aber - trotz der Getränkespende des unter den Schaulustigen befindlichen Bereitschaftsführers – schließlich keinen Erfolg. Erst gegen Abend konnte die Unfallstelle geräumt werden.

Als Absturzursache vermuteten Feuerwehrleute und THW-Helfer von Anfang an Treibstoffmangel – schließlich war
trotz Abrisses der linken Tragfläche kein Tropfen Sprit ausgelaufen. Diese Annahme wurde später durch das amtliche Ergebnis bestätigt.

Einsatzbericht: Jan Kämpen ( Stand: 26.06.1993 )