THW bestätigt sich als Dachdecker
In den Morgenstunden des 22. Dezember 1996 ging der Dachstuhl eines Laborgebäudes in der Forschungsanstalt für Landwirtschaft ( FAL ) aus bislang ungeklärter Ursache in Flammen auf. Bei der Brandbekämpfung hatte die Feuerwehr mit Schwierigkeiten zu kämpfen, denn durch den eisigen Frost waren einige Hydranten eingefroren. Obwohl der Brand nach einer halben Stunde unter Kontrolle war, mußten den ganzen Sonntag über immer wieder Nachlöscharbeiten an einzelnen Glutnestern durchgeführt werden.
Da die Feuerwehr bereits während der Löscharbeiten damit begonnen hatte, das überschüssige Löschwasser wieder abzusaugen, entstanden im Erdgeschoß des Laborgebäudes nur unwesentliche Schäden. Allerdings stand die FAL nun vor dem Problem, daß das Dach noch vor Beginn der Feiertage gesichert werden mußte.
In dieser Lage rief der neue Feuerwehrchef die Schnelleinsatzgruppe des Technischen Hilfswerks zu Hilfe. Während sich der diensthabende Einsatzleiter um die Bereitstellung der nötigen Materialien kümmerte, rückten die SEG-Helfer einen Tag vor Heilig Abend an, um die Laborgeräte vor Witterungsschäden zu schützen.
Eine Zeitlang unterstützt durch die Ortsfeuerwehr Watenbüttel, begannen die SEG-Helfer gegen 12.00 Uhr damit, den Schutt so weit wie nötig wegzuräumen. Vor dem Brand hatte das Dachgeschoß als Materiallager gedient; außerdem war hier einmal die Lüftungstechnik für das Laborgebäude untergebracht.
Anschließend mußte der beschädigte Dachstuhl so weit wiederhergestellt werden, daß das Dach mit großflächigen Kunststoff-Folien abgedeckt werden konnte. Hierfür wurde zunächst geprüft, wie viele der angesengten Dachsparren noch tragfähig waren. Die "fehlenden" Sparren mußten dann mit großer Sorgfalt nachgebildet werden. Erst danach konnte das Dach mit Dachlatten belegt und mit den zwölf rund 40 m² großen Folienteilen versehen werden. Unterstützung erhielten die SEG-Helfer nachmittags durch nachalarmierte Helfer des 2. Technischen Zuges sowie durch eine Drehleiter der Berufsfeuerwehr.
Kurz vor Mitternacht waren die Arbeiten abgeschlossen, und dank der noch funktionierenden Heizung stiegen die Temperaturen im behelfsmäßig verschlossenen Dachboden schnell wieder über den Gefrierpunkt.
Einsatzbericht: Jan Kämpen ( Stand: 22.03.1997 )