Fast alle Helfer "höhlentauglich"!

1. Technischer Zug testet Helfer in beengten Räumen 

Die Helfer des Technischen Hilfswerks müssen nicht nur körperlich "fit", sondern auch in der Lage sein, angstfrei in großen Höhen oder engen Räumen zu agieren. Die Höhentauglichkeit festzustellen, ist relativ leicht – man benötigt dazu lediglich eine Leiter. Seit Ende 1998 gehört das Besteigen einer Drehleiter bis in 16 Meter Höhe ( so weit reicht die längste Leiter des Zuges ) zu den Einstellungsvoraussetzungen des 1. Technischen Zuges.

Wie verhalten sich die Helfer aber in engen Räumen, z.B. bei der Rettung von Menschen aus eingestürzten Häusern? Bis vor einigen Jahren bot hierfür ein altes Bunkergelände in der Nähe von Nienburg Übungsmöglichkeiten. Dieses steht dem THW inzwischen aber nicht mehr zur Verfügung. Zugführer Jan Kämpen suchte daher nach einer anderen Alternative und fand diese im Gespräch mit der THW-Höhenrettungsgruppe: eine Höhlenbegehung. 

Nachdem der Zugführer mit zwei Höhenrettern die ausgewählte Höhle vorher selbst besichtigt hatte, begab sich der 1. Technische Zug am 10. Mai 1997 in die Nähe von Bad Sachsa, um nun auch die Helfer auf die Probe zu stellen. Unser erstes Bild zeigt Gruppenführer Hildebrandt bei der Einweisung des ersten Stoßtrupps.

Vor der Höhlenbegehung ...

Zwischen dem Standort der Einsatzfahrzeuge und dem Eingang der Höhle war inzwischen eine Feldtelefonleitung errichtet worden, und die ersten Helfer bekamen den Auftrag, eine weitere Leitung mit in die Höhle zu ziehen. Auf diese Weise war die Kommunikation zwischen allen Beteiligten stets gesichert. Denn ungefährlich war die Begehung nicht. Jeder Schritt mußte im Schein der Kopfleuchten vorsichtig gesetzt werden.

Schon der Eingang konnte nur im Kriechgang überwunden werden, und zwei Helfer kamen bereits nach einigen Metern aus der Höhle wieder zurück. Für sie war der heutige Ausbildungsdienst nicht das richtige. Eine Erfahrung, die im Einsatzfall Leben retten kann, denn diese Helfer würden bei Rettungseinsätzen aus Trümmern möglicherweise selbst zu Opfern werden. Nachteile hat dies für die betreffenden Helfer aber nicht, denn auch in solchen Einsatzlagen gibt es genug alternative Tätigkeiten. Die übrigen Helfer hatten den rund 25 Meter tiefer liegenden Grund der Höhle nach einer knappen Stunde erreicht. Unser zweites Foto zeigt sie nach ihrer Rückkehr:

... und nach der Begehung!

Alle Helfer, die die Begehung gewagt hatten, waren anschließend völlig begeistert – zumindest, bis es an das Waschen der Einsatzbekleidung ging, die durch den Dreck dreimal so schwer wie vorher geworden war. Ohne mehrmalige Vorreinigung mit dem Gartenschlauch konnten die Klamotten nicht in die Maschine!

Doch während sich die einen erst einmal aus der Einsatzbekleidung schälten, waren für andere offensichtlich die Aktienkurse von vorrangigem Interesse ...

Lebenszeichen? Aktienkäufe?

Einsatzbericht: Jan Kämpen ( Stand: 31.07.2001 )