Abwehrmaßnahmen gegen Maul- und Klauenseuche

Jahrzehntelang galten Deutschland und seine Nachbarländer als frei von Maul- und Klauenseuche ( MKS ), einer in der Regel akut verlaufenden, fieberhaften Erkrankung von Klauentieren, die mit Pustel- und Erosionsbildung an Schleimhäuten und unbehaarten Teilen der Haut einhergeht und – insbesondere bei Jungtieren – bis zum Tod führen kann. Der Mensch kann sich durch Kontakt mit infizierten Tieren anstecken und die Krankheit dadurch verbreiten, die Auswirkungen sind für ihn jedoch harmlos.

Anfang 2001 wurden in England mehrere Fälle von MKS bekannt, und es bestand der Verdacht, daß sich die Seuche durch Tiertransporte auf den Kontinent ausbreiten könnte. In Frankreich, den Niederlanden, aber auch in Deutschland gab es erste Verdachtsfälle, die die zuständigen Bezirksregierungen veranlaßten, Tiertransporte in bestimmten Regionen zu untersagen. Von der Möglichkeit, gefährdete Tiere gegen MKS zu impfen, wurde abgesehen. Geimpfte Tiere sind in vielen Ländern unverkäuflich, da sie von infizierten Tieren nicht zu unterscheiden sind.  

Für die deutsche Tierproduktion gilt die Maul- und Klauenseuche als schlimmste aller Tierseuchen und erfordert daher umfassende Maßnahmen nach den Prinzipien des Katastrophenschutzes. Aus diesem Grund wurde auch das Technische Hilfswerk beauftragt, Vorkehrungen zur Bekämpfung der Seuche zu treffen. Wie viele andere Ortsverbände übte auch der Ortsverband Braunschweig die Errichtung von Desinfektionsanlagen für Fahrzeuge; hierbei tat sich insbesondere der 2. Technische Zug hervor.

Foto: © Dirk Voigt

Eine probeweise auf dem Parkplatz der THW-Unterkunft errichtete Desinfektionsanlage wurde am 27. März 2001 den zuständigen Behörden ( Veterinäramt, Feuerwehr, Polizei, Tiefbauamt ) vorgestellt. Am Nachmittag des gleichen Tages wurde das THW zur Suche eines ertrunkenen Kindes in den Einsatz gerufen. 

 

Kritik, Wünsche oder Anregungen an: webmaster@thw-bs.de ( Stand: 28.01.2002 )