Gemeinsame Großübung

Der erste Schritt in die Öffentlichkeit

Bis zum Frühjahr 1953 war der organisatorische Aufbau der meisten Ortsverbände abgeschlossen. Ihre Gliederung und die Arbeitspläne zur Ausbildung der Helfer beruhten weitgehend auf den Erfahrungen der Technischen Nothilfe. Dieser Bezug stieß auf den erbitterten Widerstand der Gewerkschaften, die dem THW die Fortführung der "Streikbrechertradition" der Technischen Nothilfe unterstellten. Nach einer lang anhaltenden und leidenschaftlich geführten Diskussion erhielt das THW am 25. August 1953 durch Bundesinnenminister Dr. Robert Lehr seine endgültige Rechtsform als "nicht rechtsfähige Bundesanstalt". Die junge Organisation wurde ein fester Bestandteil der Daseinsvorsorge des Staates für seine Bürger.

Kurze Zeit später, am 13. September 1953, trat der Ortsverband Braunschweig anläßlich einer Großübung der Polizei, der Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes ( DRK ) zum ersten Male an die Öffentlichkeit. Der Übung lag folgende Annahme zugrunde: Ein aus Berlin kommendes Verkehrsflugzeug mit Flüchtlingen aus der Ostzone gerät infolge eines Motorenbrandes ins Trudeln und wird über dem Bürgerpark zu Boden gedrückt. Beim Absturz streift es zunächst eine Hochspannungsleitung und dann einen vollbesetzten Omnibus. Teile des Flugzeuges brennen in der Nähe des Busses ab.

    

Brennende Flugzeugteile in der Nähe des Omnibusses

Nach ihrem Eintreffen begannen die THW-Helfer sofort damit, einen Dreibock aufzurichten, um die schweren Flugzeugteile, mit denen der Omnibus bedeckt war, anzuheben. Weitere Kräfte zogen am Boden liegende Trümmerteile mit einem Seilflaschenzug beiseite, und eine dritte Gruppe wurde beauftragt, die Karosserie des Busses aufzuschneiden, um die Verletzten in die Obhut der DRK-Helfer geben zu können. Abschließend wurde von den THW-Helfern auch noch die beschädigte Hochspannungsleitung fachgerecht instandgesetzt. Insgesamt nahmen 28 THW-Helfer an der Übung teil.

    

Bergung eines der beiden Flugzeugmotoren mittels Dreibock
Fotos: © Archiv Jan Kämpen

Die zahlreich erschienenen Zuschauer brachten den Arbeiten der THW-Helfer und dem vom Landesverband entsandten motorisierten Bereitschaftszug ( mot. BZ ) großes Interesse entgegen.

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