Die Schnelleinsatzeinheit

Die Schnelleinsatzeinheit ( SEG ) ist die "Vorauseinheit" des Braunschweiger Ortsverbands. In rund 20 Minuten kann eine Einheit von mindestens 10 THW-Helfern die Unterkunft verlassen, und das, obwohl die Helfer zuvor aus dem ganzen Stadtgebiet zusammenkommen müssen. Natürlich erreicht der Ortsverband nicht einmal annähernd die Ausrückezeiten einer Freiwilligen Feuerwehr – aber das ist ja auch gar nicht seine Aufgabe, denn in der örtlichen Gefahrenabwehr kommt das Technische Hilfswerk grundsätzlich erst in der zweiten Reihe.

SEG-Helfer

Foto: © Jan Kämpen

1990 waren die 20 Minuten dennoch ein Quantensprung. Bis in die achtziger Jahre konnten die Helfer nur über Telefon alarmiert werden. Konsequenz: die Einheiten waren den größten Teil des Tages überhaupt nicht einsetzbar, schließlich gab es noch keine Handys! Vor knapp zwanzig Jahren erhielt der Ortsverband dann die ersten tragbaren Funkmeldeempfänger, die zunächst an die Führungskräfte verteilt wurden.

Als die DDR im November 1989 ihre Grenzen öffnete, wurde unser Ortsverband viele Wochenenden lang in den Einsatz gerufen, um die Besucherströme zu koordinieren und liegengebliebene Trabis mit passendem Kraftstoff zu versorgen. Hierbei fiel insbesondere dem damaligen Zugführer Detlef Krauß auf, daß die Meldeempfänger nicht optimal verteilt waren, um nach einer Alarmierung schnelle Einsatzbereitschaft herzustellen.

Fast ein Jahr lang dauerten die Gespräche, bis der Ortsverband im Herbst 1990 einen repräsentativen Querschnitt von Helfern mit den Meldeempfängern ausrüstete: Führungskräfte, Kraftfahrer und Helfer. Nur so konnte bei Bedarf eine funktionierende Einheit ohne zusätzliche Telefonkette in den Einsatz gehen. Zum ersten gemeinsamen Ausbildungsdienst trafen sich die Helfer am 11. Dezember 1990 – die "SEG Bergung" war geboren. Erster SEG-Leiter wurde Detlef Krauß.

Unglücklich gewählt war die Bezeichnung "Schnelleinsatzgruppe", denn von Anfang an hatte die "Gruppe" Zugstärke. Schon bald wurde eine Ausrückeordnung verabschiedet, nach der die Helfer – je nach Einsatzstichwort – auf speziell ausgrüsteten Fahrzeugen ausrücken konnten. Der Ortsverband spricht heute von seiner "Schnelleinsatzeinheit", die Abkürzung "SEG" ist allerdings zu einem Markenzeichen geworden, das aus der Braunschweiger Gefahrenabwehr nicht mehr wegzudenken ist.

Im August 1991 übernahm Dr. Jens Schulze die Leitung der Schnelleinsatzeinheit, im Januar 1993 folgte ihm Dr. Jan Kämpen. In seine Amtszeit fiel 1995 die Verkleinerung des Ortsverbandes, aus der die SEG Bergung sogar gestärkt hervorging, und die Gründung der Höhenrettungsgruppe. Seit April 1999 ist Ingo Kettner vierter SEG-Leiter.

Da das THW nur auf Anforderung alarmiert wird, war allen SEG-Leitern ein enger Kontakt zur Berufsfeuerwehr wichtig. Aus diesen Kontakten erwuchsen Vergünstigungen, die – über die Schnelleinsatzeinheit hinaus – dem ganzen Ortsverband zugute kamen: die Feuerwehrdienste, die Teilnahme an Atemschutzlehrgängen der Freiwilligen Feuerwehr, das Füllen der Atemluftflaschen oder der Schlauchverbund mit der Berufsfeuerwehr.

 

Weiterführende Links

Einsatzoption "Technische Hilfe"

Einsatzoption "Umweltschäden"

Einsatzoption "Wassergefahren"

Einsatzoption "Höhenrettung"

 

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